Wings for Life World Run 2020

Heuer ist alles anders. Letztes Jahr war ich zum ersten Mal beim Wings for Life World Rund dabei und ich habe es geliebt. Die Stimmung unter den Tausenden TeilnehmerInnen, die Strecke durch Wien… es war schon ein ganz fantastisches Erlebnis. Sicher, der Dauerregen hätte nicht sein müssen. Und ich hätte ein wenig besser trainiert sein können. Denn vor einem Jahr war nach ca. 12 km Schluss. Heuer war ich super trainiert und wieder für den Lauf angemeldet. Dann kam eine Malediven-Einladung dazwischen, also habe ich meine Startnummer an meine Cousine verkauft.

Dann wiederum kam Corona. Die Malediven-Reise musste dran glauben, der Wings for Life war dann aber lustigerweise wieder eine Option. Denn die App-Runs, die es sowieso schon seit längerem gibt und die auch ganz gut funktionieren, wurden ein bisschen verbessert. Und schon konnte jeder mitmachen. Alle für sich, aber trotzdem mit einem gemeinsamen Start um 11 Uhr (UTC, also bei uns in Österreich um 13 Uhr) und mit denselben Regeln: loslaufen und so lange weiter laufen, bis man vom Catcher Car eingeholt und damit aus dem Rennen geschickt wird. Der Wings for Life World Rund ist damit der einzige Lauf, wo die Misere umso länger andauert, je schneller man ist ;D

Meine Mama hatte sich bereiterklärt, mich mit ihrem E-Bike zu begleiten. So fühlte ich mich nicht ganz so alleine. Das Wetter hier war gut, es war bewölkt und ein bisschen windig, aber trocken. Ich habe den ersten Kilometer in einer für mich fantastischen Zeit von ca. 5 Minuten hingelegt – das war immerhin 38 Sekunden schneller, als das meine bisherige persönliche Bestleistung war. Mein Ziel war es, heuer 15 Kilometer zu schaffen. Und was soll ich sagen… es wurden 19,83 km. Das hat mich gefreut, aber natürlich auch ein wenig geärgert. 170 Meter und es wären die vollen 20 gewesen. Naja. Ich war jedenfalls 1:50:01 unterwegs. Das war ein Pace von 5:28 (wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe).

Und obwohl mir das ganze Drumherum sehr gefehlt hat und ich so gern eine Medaille gehabt hätte, hatte dieser App Run auch viele Vorteile. So zählte zum Beispiel jeder Meter. In Wien beim Massenstart ist das anders. Da verliert man locker 5 Minuten, bis man sich nach dem Startschuss mal bis nach vorn vorgekämpft hat. Dann kommt dazu, dass man die Strecke selber wählen kann. Statt eines reinen Straßenlaufs hatte ich hier in meiner Homezone eine abwechslungsreiche Strecke mit Waldwegen, Schotterstraßen, ein wenig Asphalt und Wiesenstücken. Außerdem konnte ich die Runde so planen, dass ich nach Beendigung der Tour wieder daheim war. Ich musste nicht schon Stunden vorher mein Starterpaket abholen und mich von Musik beschallen lassen, die ich nicht mag. Statt eines ganztägigen Events dauerte der ganze Zauber inklusive allem zwei Stunden.

Und trotzdem. Obwohl ich sehr froh und dankbar über die App-Idee war, freue ich mich darauf, nächstes Jahr wieder inmitten all der anderen, motivierenden Menschen laufen zu dürfen. Dass ich für eine Trinkpause stehen geblieben bin, werde ich bis in alle Ewigkeiten bereuen, auch das mache ich nächstes Jahr nicht. Ansonsten bin ich ganz gut gerüstet, denke ich.

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