von Trisha Ashley
Seit Hollys Mann vor einigen Jahren an Weihnachten gestorben ist, hasst sie Weihnachten. Sie feiert nicht, verkriecht sich irgendwo ganz weit weg, am besten bei einem Housesitting-Job im schottischen Hochmoor oder auf Spitzbergen oder so. Und es wird nicht besser, denn dieses Jahr stirbt kurz vor Weihnachten auch noch ihre Gran. Die Frau, bei der sie aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter kurz nach ihrer Geburt ebenfalls gestorben ist. Holly ist es deshalb nur recht, dass ganz kurzfristig ein Housesitting Job irgendwo am Land auftaucht. Sie schnappt sich die Tagebücher ihrer Gran, ihre Kochbücher, die sie als leidenschaftliche Köchin immer überall mit hin schleppt, packt ihre Sachen und bricht auf.
Eigentlich freut sie sich auf zwölf Tage Ruhe, auf zwölf Tage, in denen sie nicht viel mehr tun muss, als den Hund im Haus zu füttern, sich um das Pferd zu kümmern und darauf aufzupassen, dem Haus nix passiert, während der Hausherr weg ist. Natürlich kommt alles ganz anders, denn zum riesigen herrschaftlichen Haus gehört eine kleine Lodge, in der das ältliche Pärchen Noel und Tilda Martland wohnen – Onkel und Tante des Herrenhausbesitzers, der in den USA weilt – bei denen ihre Enkelin Jess zu Besuch ist. Dann gibt es noch unten im kleinen Dorf einige Verwandte der Martlands und Becca, die Schwester Noels, die auch hin und wieder hereinschneit.
Apropos schneien: Weil das Herrenhaus auf einem Hügel liegt und eingeschneit wird und durch einige weitere Umstände muss Holly ihren Plan vom ignorierten Weihnachten aufgeben, letztlich muss sie sich um die gesamte Familie Jude Martlands kümmern – ein Mann, den sie nur vom seinem harschen und unhöflichen Umgangston kennt (und von Anfang an nicht mag) – und das größte Weihnachten ihres Lebens feiern. Holly fügt sich, doch dann findet sie in den Tagebüchern ihrer Gran Hinweise darauf, dass sie mit den Martlands verwandt sein könnte – was ganz schön blöd ist, denn irgendwann taucht auch der ominöse Jude Martland im Herrenhaus auf. Und der ist ganz schön anziehend…
Meine Meinung.
Es hat lange gedauert, bis ich so richtig in die Geschichte eingestiegen bin und dafür, dass es sich um eine schnöde Weihnachtsliebesgeschichte handelt, habe ich auch relativ lang daran gelesen. Es ist ein durch und durch nettes Buch und obwohl natürlich alles so ausgeht, wie man es sich am Anfang vorstellt, ist der Weg dorthin doch ein verschlungener und hin und wieder ist man sich gar nicht mehr so sicher, ob und wie das Ganze jetzt aufgehen soll. Harmlose, cozy Unterhaltung mit viel Essen und Stimmung für die Vorweihnachtszeit.
Ideale Lesezeit.
Natürlich vor Weihnachten. Wann sonst.
Letzter Satz.
„Time for a bit more Revelling?“
Die Eckdaten.
Original: Twelve Days of Christmas (2010)
Seiten: 402
Preis: 8,49 Euro
ISBN: 978-1847561152
Deutsche Ausgabe: Hollys Weihnachtszauber (2013)
ISBN: 978-3442480210
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