LASIK Eingriff: erfahrungsbericht

Hier also mein letzte Woche versprochenes Update zum Thema LASIK Eingriff. Es war ein frühlingshafter Tag, ich bin – selbst für meine Verhältnisse – schon sehr früh aufgewacht, weil ich ein wenig nervös war. Draußen schien die Sonne, die Vöglein zwitscherten. Ich blieb noch einen Moment im Bett, um mir anzusehen, was ich so ganz ohne Brille und Kontaktlinsen eben NICHT sehe. Die Buchrücken im Regal waren nicht lesbar. Dass an der Wand ein Bild hängt, sah ich. Nicht aber, dass darauf eine nackte Frau abgebildet ist und schon gar nicht, dass es die Sängerin Pink ist. Dasselbe Spiel habe ich in der Küche wiederholt: digitale Anzeige vom Backrohr (ohne Sehhilfe vom Küchentisch aus unlesbar), Urkunden an der Pinnwand, das Nachbarshaus… Zum letzten Mal habe ich morgens die Brille aufgesetzt und diesen Moment ganz bewusst wahrgenommen. Mein Arzt hatte mir empfohlen, gut zu frühstücken. Und das tat ich dann auch.

Um 9 Uhr war mein Termin in der Care Vision Klinik am Schwarzenbergplatz in Wien. Ich kam sofort dran. Nachdem ich sämtliche Einverständniserklärungen unterschrieben hatte und die Formalitäten erledigt waren, wurde ich auch schon zu einer letzten abschließenden Voruntersuchung gebeten. Kurz darauf ging es auch schon los. Man bat mich in eine Schleuse, in der ich ein fesches OP-Häubchen, einen Überzug für die Schuhe und meine Oberbekleidung und eine gratis Gesichtsdesinfektion bekam. Der nette Pfleger drückte mir zwei Bälle in die Hand, die ich halten sollte. Ein wenig komisch war das im ersten Moment schon. Waren die dazu gedacht, um sie fest zu drücken, wenn es doch weh tut? Nein – die sind einfach nur dazu gedacht, dass man die Hände beschäftigt hat und sich bewusst ist, dass man sich nicht ins Gesicht fassen soll. Dann: ein letztes Mal die Brille abnehmen, Augen eingetropft bekommen.

Im Operationssaal liegt man dann auf einer bequemen Liege. Man ist nicht festgeschnallt oder Ähnliches, sondern hat den Kopf in einer angenehmen Mulde. Der Arzt klebt dann die Wimpern ein wenig nach oben und erklärt jeden Schritt, den er macht, mega geduldig. Er setzt Lidhalter ein, damit man nicht blinzeln kann. Das spürt man nicht, im Gegenteil. Es ist sogar angenehm. Weil die Augenlider betäubt sind, sind die nämlich sonst viel zu schwer, um sie offen zu halten. Dann klappt er eine Art Brücke über den Kopf. Man guckt einfach geradeaus auf einen kleinen, grünen Laserpunkt. Mehr muss man nicht tun. Man muss sich einfach nur entspannen. Der Arzt setzte schließlich eine Art Saugring auf das Auge – auch das spürt und sieht man nicht. Er macht Markierungen und einen kleinen Schnitt. Da wird es dann kurzzeitig verschwommen und dunkel. Doch auch das sagt er mit ruhiger und erfahrener Stimme an.

Und dann hört man den Laser. Er macht pffffft. Das hört sich ein wenig so an wie ein fast lautloser Furz. Licht oder Ähnliches sieht man da nicht. Der einzige Hinweis, dass jetzt etwas passiert ist, ist der Geruch. Es riecht ein wenig nach verbrannten Haaren. Schließlich klappt der Doc das kleine Deckelchen wieder zu. Dann kommt das andere Auge dran. Nach ca. 15 Minuten war alles vorbei. Man setzt sich auf und wundert sich gleich mal. Ich habe sofort alles gesehen. Kein milchiges Sehen, kein verschwommenes Sehen, keine Farbstörungen – gar nichts. Es war, als hätte ich meine Kontaktlinsen drin. Nach dem Eingriff ruht man ca. 30 Minuten in einem gemütlichen Zimmerchen. Ich bin eingeschlafen dabei. Man hat generell ein wenig Schwierigkeiten, die Augen offen zu halten, weil die Lider eben betäubt sind.

Schon eine halbe Stunde nach dem Eingriff gab es noch eine Untersuchung. Die Bestätigung: alles gut gelaufen. Ich durfte dann ein wenig spazieren gehen, denn man bot mir an, die erste Nachuntersuchung noch am selben Tag zu erledigen. Das war praktisch, so musste ich nicht extra nochmal am nächsten Tag in die Stadt. Weil es aber zu regnen begonnen hatte und das Augenlider offenhalten so anstrengend war, habe ich Podcast hörend im Wartezimmer der Praxis gewartet. Währenddessen habe ich auch schon mit dem Eintropf-Ritual begonnen. Am ersten Tag waren das jede Stunde drei unterschiedliche Tropfen, ab dem 2. Tag dann nur noch 4x täglich die Medikamente und 1x pro Stunde künstliche Tränenflüssigkeit.

Bei der Nachuntersuchung dann die größte aller Überraschungen: meine Sehstärke betrug schon etwa 4 Stunden nach dem Eingriff 100 Prozent! Mit Sonnenbrille und Taxi bin ich dann nach Hause, hab mein Schlafzimmer verdunkelt und mit geschlossenen Augen Podcast gehört. Am Abend kam dann mein Freund (mit Blumen, der Goldschatz). Die Augenlider waren da schon wieder völlig in Ordnung, ich durfte auch schon fernsehen. Gestern, also fünf Tage nach der LASIK Behandlung war ich zum ersten Mal wieder eine kleine Runde laufen. Man muss während der ersten Woche einfach gut aufpassen, dass nur ja nichts ins Auge kommt (Wind, Wasser, Shampoo, Schweiß…), dann verläuft die Heilung sehr schnell. Was Bildschirmarbeit betrifft, so habe ich mich an den Rat des Arztes gehalten. Am Nachmittag nach dem Eingriff habe ich mich komplett von Laptop und Handy fern gehalten, am nächsten Tag dann nur das Nötigste erledigt.

Morgen habe ich meine Abschlussuntersuchung. Ich bin so superhappy mit dem Ergebnis. Vor allem morgens und abends merke ich am meisten, wie toll es ist, dass es diese Möglichkeit gibt. Ich bin so dankbar! Zu den Kosten: ich habe 1.100 Euro pro Auge bezahlt, dazu 50 Euro für die ärztliche Untersuchung und nochmal fast genau 50 Euro für die Medikamente – macht gesamt 2.300 Euro für ein komplett neues Lebensgefühl. Ich kann es nur empfehlen!

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