Es ist schon ein bisschen blöd. Da wurde während des Sezessionskriegs extra ein Kanonenclub gegründet – und dann ist blöderweise der Bürgerkrieg vorbei. Den Spezialisten für Krieg, Geschütze, Kanonen und Ballistik ist jetzt langweilig. Doch zum Glück kommt der Präsident der Gesellschaft, Impey Barbicane, auf eine Idee. Er möchte ein Geschoss zum Mond schicken. Wir schreiben das Jahr 1865, einige wichtige Berechnungen zum nächtlichen Himmelsgestirn wurden bereits angestellt. Man weiß, wie weit er von der Erde entfernt ist, wann er der Erde am nächsten ist und welche Geschwindigkeit (11 m/s) ein Geschoss am Anfang haben muss, um die Atmosphäre der Erde verlassen zu können. Barbicane und sein Schriftführer, das Mathe-Genie James T. Maston, schreiten mit ihrem Plan voran. Die ganze Welt fiebert mit.
Nach Konsultation mit der Astronomischen Gesellschaft einigt man sich auf eine Granate, die 10 Tonnen wiegen soll, aus Aluminien besteht, eine Wandstärke von 60 cm aufweist und ca. 2,7 Meter im Durchmesser hat. So ist das Geschoss groß genug, dass man es mit dem Fernrohr von der Erde aus sehen kann, sobald es am Mond angekommen ist. Abgeschossen werden soll es aus einem Geschützrohr, das fast 300 Meter lang ist. Die Arbeiten schreiten voran – als Abschussort wird Florida gewählt. Die gesamte Welt beteiligt sich an den Kosten. Gerade als fast alles fertig ist, stellt sich Kapitän Nicholls dem Projekt in den Weg, aber mit wenig Erfolg. Dann meldet sich noch der Franzose Michel Ardan; er will im Geschütz auf den Mond fliegen. Nach und nach erwärmen sich Nicholls und Barbicane für die Idee und wollen ebenfalls mit auf den Mond. Tatsächlich begeben sich die drei auf die Reise. Allerdings verfehlt das Geschoss den Mond knapp…
Meine Meinung
„Von der Erde zum Mond“ stand auf meiner Leseliste für 2021. Und ich muss sagen, es war nicht nur flott und easy zu lesen, sondern auch humorvoll und erstaunlich. Jules Verne nahm damit die Mondlandung um etwa 100 Jahre vorweg. Viele Parallelen zur tatsächlichen ersten Mondfahrt sind schon erstaunlich, einige Berechnungen falsch. Und einige Dinge einfach Quatsch, etwa die Annahme, dass man am Mond einfach so eine Kolonie gründen könne. Aber trotzdem – ich fand es spannend und bin froh, diesen Klassiker nicht nur im Regal zu haben, sondern ihn auch gelesen zu haben.
Details
Original: De la Terre à la Lune (1865)
Seiten: 320 (Fischer TaschenBibliothek, Hardcover)
ISBN: 978-3-596-52242-2
Preis: 13 Euro
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