Es ist Tag 13 der Aktion „Bleib daheim“. Wir nennen das jetzt hier mal so, weil wir de facto ja nicht unter Quarantäne stehen. Denn das würde bedeuten, dass wir auf jeden Fall drin bleiben müssen und gar nicht raus dürfen. So ist das ja nicht. Wir können einkaufen gehen und alleine (!) eine Runde spazieren oder laufen gehen. Und ganz ehrlich: so schwer ist das alles ja gar nicht. Okay, wir sehen unsere Freunde nicht physisch, aber ich bin mit vielen intensiver und mehr in Kontakt als vorher.
Dauernd Termine haben, herumfahren, essen gehen… fehlt mir auch nicht. Nur die Sache mit dem Reisen – oder dem Fehlen desselbigen – tut ordentlich weh. Da kann ich nicht anders, als hin und wieder ein Tränchen zu verdrücken. Heute in einem Monat wäre ich für 2 Wochen auf die Malediven geflogen.
Statt jetzt also am Bikinibody zu arbeiten und Stress zu haben, weil ich vor der Reise noch soviel wie möglich erledigen möchte, sitze ich in meiner Küche und seh der Kaffeemaschine beim Entkalken zu. Die Küche hat eine Aufwertung erfahren. Sie ist jetzt das vielzitierte „Homeoffice“. Ich hab‘ den Verdacht, das wird das Wort des Jahres 2020. „Homeoffice“. An sich für mich nix Neues. Aber jetzt ist es pausenlos Homeoffice. Ich hab kein Pooloffice, Airportoffice, Loungeoffice, Flugzeugoffice, Hoteloffice mehr. Ach Mist, ich wollte doch nicht mehr dran denken.
Denken wir an die schönen Dinge. Ich habe meine Wohnung inklusive Fenster geputzt. Ich hab Geocaching für mich entdeckt. Ich laufe jeden Tag mindestens 6 bis 7 Kilometer. Ich komme dazu, Bücher zu lesen. Ich spiele wieder Piano. Nächste Woche schicke ich mein zweites Buch an eine Literaturagentur. Drückt mir die Daumen. Draußen kehrt endlich wieder der Frühling ein. Ich merke, wie sehr ich meine Wohnung liebe. Sie ist hell, lichtdurchflutet und von einem Garten umgeben, um den sich die Nachbarin kümmert. Also ich könnte es durchaus schlechter haben,
so long
die C