Vor kurzem war ich in Indien zum Ayurveda. Ich muss zugeben, dass das Land nicht unbedingt ganz oben auf meiner Bucketlist stand. Nichtmal ganz unten. Es war einfach nicht drauf. Aus Jobgründen musste ich dann halt hin. Im ersten Moment war ich nicht sonderlich begeistert. Schließlich hört man immer wieder Geschichten, die einen den Magen umdrehen. Und ich will überhaupt nicht bestreiten, dass ich gewisse Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit habe. Aber dann wollte ich mich auf das Abenteuer einlassen. Außerdem würde es ein sehr beschränktes Abenteuer sein. Eines in einer Art geschütztem Rahmen. Schließlich war ich in einem schönen (und teuren) Resort in Südindien einquartiert. Die Chancen, mit der „echten“ Welt in Kontakt zu kommen, waren demnach sowieso eher gering. Dachte ich.
Naja. Ich hatte insgsamt sechs Stunden Autofahrt quer durch verschiedene Städtchen und Dörfer zu absolvieren, genauso wie einen Vormittag in Gokarna. Und was ich gesehen habe, reicht mir erstmal. Ich will hier gar nicht so tun, als wäre ich mega polyglott und supertolerant. Nein, ich bin einfach nicht so cool über Müllberge hinweg sehen zu können. Ich bin zu Tussi für Kuhfladen woimmer man hinsieht. Ich habe keine Lust auf zehn Ramschverkäufer, die mich am Strand umschwärmen und ein „Nein“ nicht akzeptieren. Ich mag Verkehrsregeln. Es macht mich nervös, wenn sich dauernd jeder auf der Straße überholen will. Es fühlt sich an wie ein einziges Rennen. Drei Autos nebeneinander (in unterschiedliche Fahrtrichtungen) auf einer zweispurigen Straße finde ich auch nicht so mega. Schon gar nicht nachts und wenn es keine Straßenbeleuchtung gibt.
Vielleicht gebe ich dem Land nochmal eine Chance. Das Essen ist klasse. Ich mag, wie bunt alles dort ist. Aber vielleicht braucht es einfach noch Zeit und Übung, damit ich mich beim nächsten Mal richtig drauf einlassen kann. Doch dieses Mal war ich einfach nur froh, dass ich wieder nach Hause durfte.
Wart ihr schonmal in Indien? Wie hat euch das Land gefallen? Was habt ihr gemacht?
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