Morgen sind die Ausgangsbeschränkungen in Österreich fürs Erste einmal Geschichte. Also halt neuere Geschichte, aber vorbei. So halb irgendwie halt. Und das ging jetzt rückblickend betrachtet dann doch wieder um ein Eck schneller, als ich angenommen hatte. In der Praxis heißt das, ich habe heute noch ein paar Stunden und dann den morgigen österreichischen Nationalfeiertag, um mich zurück in einen Zustand zu versetzen, der den Prä-Corona-Zeiten ähnlich war.
Also: Augenbrauen zupfen. Haare färben. Die Jogginghose aus- und normale Kleidung anziehen. Auch wenn das flauschige Ding mittlerweile Teil unserer Religion geworden ist. Sich daran gewöhnen, Menschen nicht mehr mit „Kannst du mich hören“ zu begrüßen. Und sich dran gewöhnen, dass nicht: „Ja, kannst du mich sehen?“ das Zeichen für den Gesprächsbeginn ist. Jetzt bricht wieder jene Zeit an, in der uns die Post oder der Paketdienst nicht daheim antreffen. Deo und Parfum werden wieder abgestaubt. Pasta gilt nicht mehr als gesunde Alternative zu Pizza.
Einerseits freue ich mich darauf. Andererseits merke ich aber auch, dass jetzt, wo das soziale Leben wieder Fahrt aufnimmt, Dinge in den Hintergrund treten, die mir in den letzten Wochen lieb geworden sind. Zum Beispiel das tägliche Meditieren und Klavierspielen. Ich werde euch natürlich wissen lassen, wie das mit dem echten Leben jetzt so voranschreitet. Eventuell ist es auch an der Zeit, Tinder wieder tunter zu laden. Viel zu erzählen hab ich halt einem potentiellen Date nicht. „Ja, total arg… und an Tag 32 habe ich mich am Rand einer Pringlesdose geschnitten…“ Und daraufhin sieht er mich mit Flauscheaugen an und sagt: „Whaaat?? Tell me MORE!“
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